Tischtennis fernsehen

Keine Lust mehr auf billige Vorabendserien, schlechte Nachrichten und ständige Werbeunterbrechungen im Fernsehen?

Dann guck doch mal bei einem der verschiedenen Videodienste im Internet vorbei. Auf YouTube gibt es z.B. Tom Lodziak mit klasse Erklärvideos und Pongfinity, drei sympathische Jungs aus Finnland, die unmögliche Tischtennis-Trickshoots zeigen.

Und der ITTF bietet live Streams von allen wichtigen Profiturnieren an. Das Beste daran ist die überragende Bildqualität mit Superzeitlupe, verschiedenen Kameraperspektiven und dem hervorragenden Tischtennis- Kommentator Adam Bobrow, ein echt verrückter Typ!

Gestern wollte ich mir die Partie Timo Boll gegen Dimitrij Ovtcharov bei den Austrian Open ansehen, also bin ich auf auf die Seite der International Tabletennis Federation gegangen https://tv.ittf.com, habe mich eingelogt (beim ersten mal muss man sich hier mit einer E-Mail Adresse registrieren) und das gesehen:

Was ist denn hier los? Was zuerst wie ein technisches Problem aussieht, entpuppt sich beim Durchlesen als Rechteproblem. Wie auch im Fußball immer üblicher, soll ich jetzt auch beim Tischtennis nur mit einem kostenpflichtigem Dienst dabei sein.

Das Verfahren, Inhalte nur in bestimmten Regionen der Welt verfügbar zu machen, nennt man Geoblocking und natürlich gibt es Dienste, die es umgehen. Ich habe mich für Windscribe.com entschieden. Hier kann man sich kostenlos anmelden und dann bis zu 10GB monatlich laden, so als säße man in einem anderen Land.

Nachdem ich die Erweiterung für den Browser FireFox installiert hatte, siehe gibt es dort jetzt einen neuen Knopf, mit dem ich den Service starte und so tue, als wäre ich nicht in Deutschland:

Mit der Aktion hatte ich zwar die ersten beiden Sätze verpasst, doch immerhin konnte ich dann das spannende Spiel verfolgen.

Ich bin gespannt, wie lang die Übertragungen des ITTF noch kostenfrei bleiben oder ob auch hier bald ein bezahlter Service einzug hält.

16. Stadtmeisterschaften 2019

Am Samstag, den 12.10.2019 fanden die 16. Stadtmeisterschaften der Stadt Werneuchen statt. Gespielt wurde in 4 Kategorien. Vereinsspieler, Hobbyspieler, Schüler bis 14 Jahre & Doppel gemischt gelost. Insgesamt waren 38 Spieler & Spielerinnen am Start. Hier sind die Ergebnisse:

Stadtmeister

1.Lukas Juckel
2.Ben Neffin
3.Calvin Sucrow-Linsmeier

Hobbyspieler:

1.Michael Wichmann
2.Thomas Bree
3.Jürgen Scharf

Schüler bis 14 Jahre:

1.Fabian Kramer
2.Bennet Buchert
3.Leo Gossow

Doppel:

1.Lukas Juckel & Marco Steigert
2.Remo Hempel & Michael Suske
3.Ben Neffin & Thomas Bree

Bennet ist Kreismeister

Bennet : 1. Platz B-Schüler

Schon lange ist Bennet unser größtes Nachwuchstalent, doch zu einem Meistertitel hatte es in seiner jungen Tischtenniskarriere bisher nicht gereicht. Das war dieses Wochenende in Eberswalde anders. Konzentriert und ohne Satzverlust spielte er sich durch die Gruppenphase und konnte auch im Viertel- und Halbfinale deutlich gewinnen. Das ist gar keine so gute Ausgangslage, denn wenn der Einzug ins Finale zu einfach gelingt, macht sich oft eine scheinbare Überlegenheit breit, die einer Leistungssteigerung im entscheidenen Moment entgegensteht.

Doch Bennet hat in den letzten drei Jahren genug bittere Niederlagen kurz vor dem Turniersieg einstecken müssen, heute lief es anders: gegen Elias aus Eberswalde spielte Bennet klever und konzentriert und führte schnell mit 2:0. Doch im dritten Satz stellte der Trainer das Spielsystem seines Schützlings um, so dass Bennet aus dem Tritt kam und den Satz verlor. Das sind genau die Momente, in denen ein Champion zurückkommen muss und genau das tat Bennet. Er wechselte das Tempo seiner Topspins geschickt, so dass er schnell deutlich vorne lag und unter dem Jubel seines Vaters und den anderen 10 Werneuchenern, den 1. Matchball versenkte.

Glücklich rannte er zu uns und erklärte überwältigt: „Ich habe heute nur einen Satz verloren“. 

Klasse Bennet, weiter so!

Am Samstag, ein Tag vor Bennet, startete Max in der C-Schüler Konkurenz (10 und jünger) und Antonia bei den Mädchen (jünger 18). Max konnte den 4. Platz ergattern und Antonia Platz 3. Im Doppel gelang Max und Danilo-Luca aus Schönwalde der Sprung aufs Treppchen, sie wurden 3.

3. Platz im Doppel für Max & Danilo-Luca

Sonntag fuhren wir mit 8 Sportlern nach Eberswalde. Alle kämpften gut und zeigten tolles Tischtennis. Besonders Johannes, der erst seit einem knappen Jahr bei uns ist, zeigte tolle Bälle und gelangte zurecht ins Viertelfinale, in dem er dann aber gegen Bennet keine Chance hatte.

Im Doppel spielten beide  zusammen und konnten den zweiten Platz belegen.

Fabian, Theo und Tom mussten dieses Jahr bei den unter 18 Jährigen antreten, ich rechnete mir kaum Chancen für sie aus. Die beiden schieden dann auch in der Gruppenphase aus. Tom hingegen spielte heute sehr gut, variierte sein Spiel schlau, zeigte gute Nerven und blieb auch bei knappen Spielstand mutig. Das wurde belohnt und so zog er mit nur einem verlorenen Spiel als Gruppenerster ins Viertelfinale ein. 

Ich war beeindruckt. Tom hatte schon oft große Erwartungen an sich gesetzt und mit viel Selbstsicherheit einen Platz auf dem Siegerpodest angepeilt aber nie erreicht. Warum das jetzt gerade bei seinem 1. Jahr bei den Jungen klappen sollte, konnte ich nicht verstehen und so habe ich mir keine Sorgen gemacht, ihm 5 Cheesburger beim Einzug in Finale und die doppelte Menge beim Sieg zu versprechen. (Ich bin überhaupt kein Fan von Fastfood)

Mit einem klaren Sieg gings ins Halbfinale, in dem er wieder auf Ben von Motor Eberswalde traf. In der Vorrunde hatte Tom noch knapp verloren,  jetzt servierte er ihn ohne Satzverlust ab. Wahnsinn, damit hatte Tom seinen ersten Kreismeister Pokal und zusätzlich einen haufen gesättigter Fettsäuren sicher.

Im Finale gings gegen Toms Angstgegner, Max aus Eberswalde. Dieser hat über 300 TTR Punkte mehr als Tom und obwohl Tom klasse spielte konnte er ihm auch heute nicht das Wasser reichen.

Der zweite Platz ist ein Riesenerfolg und  belohnt Tom für seinen großen Einsatz, den er auch als Ersatzspieler in der 4.,5. und 6. Herrenmanschaft gezeigt hat. Weiter so!

Das Wochenende ging glücklich im „Himmel auf Erden“ zu Ende, guten Appetit 🙂

Mit der Jugend ist nix mehr los, oder?

Kennst Du myTischtennis.de?

Die Seite ist die erste Adresse für alle aktiven Tischtennis Spieler. Hier kannst Du nachschauen, wieviele TTR Punkte beim letzten Sieg hinzugekommen sind, hier wird über die Stars der Profi Szene berichtet und hier gibt es auch interessante Videos zum Training mit Jugendlichen. Ingo Hansen, B-Lizenz Trainer aus Breitscheid im Westerwald erklärt jede Woche eine Trainingssession und gibt viele abwechslungsreiche und spannende Impulse, die wir auch für unser Training beim SV RW Werneuchen verwenden. Vielen Dank dafür.

Letzte Woche hat er mal was anderes gewagt und über den Frust beim Jugendtraining berichtet.

Mit dem Bericht hat er einen Nerv getroffen, der auch in unserer Sporthalle gereizt wird. Was ist bloß los mit unserer Jugend? Sie ist abgelenkt, vorlaut und ohne Begeisterung und kann noch nicht mal einen Ball fangen. Und das nicht nur beim Tischtennis, sondern ganz generell.

Auch wir haben Kinder dabei, die ein schlecht entwickeltes Körper- und Ballgefühl haben und auch nach jahrelangem Training nur ganz kleine Fortschritte machen. Auch bei uns gibt es Kandidaten, die immer wieder ihr Smartphone checken und nach dem Training, wie auf Entzug, an dem kleinen Bildschirm kleben. Und auch für mich als relativ neuer Trainer war es ein spannender Lernprozeß, rauszubekommen, wie ich mir Respekt verschaffe und wieviel Respektlosigkeit da sein darf. Ja richtig gelesen, bei uns im Training darf ein Kind auch lustlos sein und seinen Frust am Trainer auslassen, ohne dass er es persönlich nimmt und seine eigenen Gefühle wieder an dem Kind auslässt. Das ist manchmal ganz schön anstrengend und fühlt sich wie schwerstarbeit an, manchmal ist es aber auch leicht und wunderbar einfach. Es gehört aber meiner Meinung nach zu einer ganz wichtigen Eigenschaft eines guten Lehrers.

Das Jammern, dass früher alles besser war, hilft doch nicht weiter. Jetzt leben wir und jetzt haben wir Trainer auch in unserer begrenzten Zeit mit den Kindern die Aufgabe, sie da abzuholen, wo sie sind, auch wenn es vor dem geliebten Ballerspiel ist und ihnen eine Alternative zu zeigen.

Für mich ist dabei am wichtigsten, dass die Kinder meine eigene Begeisterung für den Sport spüren können. Ich Liebe es, wenn ich selbst oder meine Schützlinge etwas hinbekommen haben, unabhängig auf welchem Niveau. Einer meiner Trainer erklärte mir mal mit leuchtenden Augen, dass er selbst Gänsehaut bekomme, wenn ich einen Schlag gut hinbekomme. Das hat mich richtig, richtig stark motiviert.

Und genau das kann man bei jedem Spieler erleben, wenn man seine Erwartungen auf die Möglichkeiten des Übenden anpasst, also nicht daran denkt, was noch alles nicht passt, sondern, was gerade neues, gutes dazugekommen ist.

Im Endeffekt ist es doch beim Kindertraining wie in jeder menschlichen Gruppe. Ich kann mich über die Anderen ärgern und gegen sie kämpfen oder sie mit liebevollen Gedanken ansehen und erkennnen, dass es viele Gründe gibt, warum sie sich so verhalten, wie ich es selbst nicht mag.

Im ersten Fall gibt es Krieg im zweiten Frieden und Wachstum. Wofür entscheidest Du Dich?

 

Schüler starten mit 5:5 in die neue Saison

Fabian, Johannes, Elijah

Am 1. September hatte die lange Sommerpause für unsere Schüler endlich ein Ende. Sie starten diese Saison in der neuen Barnimliga Schüler im Modus 3 gegen 3. Diese Liga auf Kreisebene ist neu dazugekommen, um auch leistungsschwächeren Spielern eine Chance auf spannende Spiele zu geben. Wir haben uns wegen unserer vielen jungen und noch unerfahrenen Spieler entschieden, dieses Jahr hier mitzuspielen.

Am 1. Spieltag traten Fabian, Elijah und Johannes gegen das Team aus Lindenberg an. Fabian, der diese Saison unser absoluter Leistungsträger ist, gewann alle Spiele klar mit 3:0 und auch das Doppel mit Johannes ging an uns.  Elijah, unsere Nummer zwei hatte es da schon bedeutend schwerer. Nach Niederlagen in den ersten beiden Spielen zeigte er im folgenden Spiel, was in ihm steckt. Immer wieder punktete er mit mutigen, knalligen Vorhandschlägen und zwang seinen Gegner mit 3:1 in die Knie. Super gemacht, damit war uns das Unentschieden nicht mehr zu nehmen.

Johannes, der erst seit 6 Monaten in unserem Verein ist, hatte an diesem Tag seine Spieltagspremiere. Das ist immer ein sehr aufregendes Ereignis zumal er von seiner Mutter und drei Geschwistern angefeuert wurde. Johannes hat sich gut geschlagen. Nach 0:3 im ersten und 1:3 im zweiten Spiel konnte er sich sogar 2 Matchbälle im 5. Satz des 3. Spieles erkämpfen. Was für eine Aufregung, besonders, weil der gegnerische Coach bei diesem Spielstand eine Auszeit nahm.

Leider ging das Spiel dann doch noch verloren, doch am Ende waren sich alle einig, dass das Remis gerecht war und ich bin mir sicher, dass Johannes bald auch eine neue Premiere feiern wird: den ersten Sieg in einem Ligaspiel.

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“

Saisonausklang 2018/19

Trainer 2019-1
Jörg, Markus und Sven

Am heutigen Sonntag ging es für unsere Schülermannschaft im letzte Spiel der Saison gegen den ungeschlagenen Liga Meister aus Hennigsdorf. Schon im Vorfeld war uns natürlich klar, dass gegen die stärksten Spieler der Liga, Pehle und Nguyen nichts zu holen sein wird. So war die Marschroute klar: So viele Punkte wie möglich holen, viel lernen und trotzdem Spaß haben. Am Ende kamen Bennet und Fabian zu einem Sieg und Tom konnte sogar zweimal punkten. Mit dem Sieg über Nguyen, der 100 TTR Punkte mehr hat, gelang ihm sogar eine kleine Überraschung. 

Elijah, der heute ein Doppel spielte, und Jason zeigten ansteigende Form und lassen auf die nächste Saison hoffen, in der wir das Obere Tabellendrittel ins Visier nehmen werden.

Wir beschlossen den letzten Spieltag mit Bratwurst, Salat und Kuchen – alles von den Eltern mitgebracht – und drei besonderen Biergläsern, die von Tom, Theo und Anja überreicht wurden. Nächste Saison dürfen sie altersbedingt nicht mehr bei den Schülern spielen.

Vielen Dank und viel Erfolg in der Jugendmannschaft.

P.S. Wenn Ihr doch mal Heimweh habt, dürft ihr weiterhin beim Freitagstraining mitmachen, als Co-Trainer 🙂

 

Coaching im Tischtennis

Beim letzten Spieltag hat mich Tom positiv überrascht. Er hatte uns Trainer im Oktober letzten Jahres gebeten, ihn bei Punktspielen nicht mehr zu coachen. Die Begründung war, dass er sowieso schon wisse, was er falsch mache und dass ihn das viele Reden aus dem Konzept bringe. Kurz gesagt, er war genervt von unseren Versuchen ihn zu unterstützen. Ich bin der Meinung, dass einer solchen Bitte unbedingt entsprochen werden sollte und so haben wir es dann auch gemacht. Trotzdem mir immer wieder aufmunternde Worte und taktische Hinweise auf den Lippen lagen, habe ich selbige zusammengebissen und geschwiegen.
Das ging bis letzten Sonntag. Vor unserem Spiel gegen Hohen Neuendorf hat Tom von sich aus um Unterstützung nachgefragt. Wir haben zwar klar mit 0:10 verloren – Coaching ist eben auch kein Wundermittel – aber Tom hat dabei so gut gespielt, wie lange nicht mehr und nur knapp verloren.

Was ist eigentlich Coaching? Gibt es objektive Kriterien, für gutes Coaching? Und welche Interventionen sollte man lieber weg lassen?

Zuerst ist es wichtig, zwischen Training und Coaching zu unterscheiden. Im Training geht es darum Fähigkeiten und Fertigkeiten einzuüben, also z.B. die Bewegungsabfolge eines Topspins wiedergeben und ausführen zu können. Das Ausführen steht im Vordergrund, denn durch die hohe Geschwindigkeit des Sports, hilft es dem Spieler nicht, zu wissen, wie er auf einen Ball des Gegners reagieren sollte, er braucht Automatismen, die erst durch viele Wiederholungen eingeübt werden. Das Wissen, um die korrekte bzw. beste Ausführung des Tischtennisspiels ist bei fortgeschrittenen Spielern aber auch sehr wichtig, denn dadurch erlangen sie die Fähigkeit selbst zu erkennen, was gerade nicht optimal läuft und wie sie es ändern können.

Worum geht es beim Coaching?

Coaching umfasst:
(1) alle Beratungs- und Betreuungsmaßnahmen, die zu einer Leistungsoptimierung im Wettkampf führen.
(2) alle Hilfen zur optimalen Gestaltung der inneren und äußeren Bedingungen im Wettkampf.
(3) die Analyse des Wettkampfverhaltens und Schlussfolgerungen fürs folgende Training.

Es geht also beim Coaching um alles, was dazu führt, dass der gecoachte (Coachee) eine möglichst gute Wettkampfleistung erreicht.

Vorbereitung

Es ist wichtig, dass der Coach die technischen und taktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten des Coachees kennt. Nur so kann gewährleistet werden, dass der Spieler die Hinweise des Coachs auch annehmen und umsetzen kann. Weiß er z.B., dass der Spieler keinen Flip spielen kann, sollte er diesen auch nicht verlangen.
Ein wichtiger Faktor ist der Druck unter dem ein Spieler steht. Setzt er sich selbst hohe Erwartungen und verkrampft leicht, so kann man die Wichtigkeit des Ergebnisses relativieren. Ich lenke dann z.B. gerne die Aufmerksamkeit auf den Spaß, den der Spieler empfindet, wenn ein Schlag gut gelingt und sage: „Das Ergebnis steht nur an zweiter Stelle, wichtiger ist, dass Du heute ein gutes Gefühl zum Ball hast. Erinnere Dich doch mal an das geile Gefühl, wenn du den Ball perfekt triffst und richtig einen raus haust!“
Der Coach sollte die Erwartungen, die der Coachee an ihn hat, klären. Was hilft dem Spieler am meisten? Möchte er Hinweise zum taktischen Verhalten haben, möchte er Verbesserungen zu den Bewegungsabläufen erhalten oder geht es ihm hauptsächlich darum mental gestärkt zu werden?
Genauso sollte geklärt werden ob ein Spieler überhaupt unterstützt werden will und wenn ja, von wem. Manchmal möchte ein Spieler lieber von einem Mitspieler betreut werden und bei Eltern – Kind Konstellationen ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich das Kind von den Eltern nichts sagen lassen will.

Wettkampfbegleitung

Vor dem Spiel achtet der Coach auf die richtige Durchführung der Erwärmung und des Einspielens. Diese Phase sollte konzentriert aber auch mit einer gewissen Lockerheit verlaufen. Das Einspielen steigert sich von leichten zu anspruchsvollen Schlägen und fördert die Sicherheit des Spielers. Kurz vor dem Spiel erinnert der Coach nochmal an die wichtigsten taktischen Überlegungen und bringt den Spieler in ein optimales Aktivierungsniveau. Das kann bedeuten, dass ein besonders motivierter Spieler etwas beruhigt wird, ein eher ängstlicher Spieler hingegen gepusht wird.
Die Ansprache könnte z.B. sein: „Denk an diese drei Punkte. 1. Spiel auf die Rückhand Deines Gegners, das ist sein Schwäche, 2. Visualisiere Deinen Aufschlag vor der Ausführung, 3. Richte 100% Deiner Konzentration auf Ball und Gegner. Showtime, zeig ihm, was Du kannst!“

Während des Spiels

Bis auf die Satzpausen und den Time-Out, ist der Spieler auf sich alleine gestellt. Es ist sehr umstritten, ob Zwischenrufe in den Ballpausen gut oder schlecht sind. Ich habe mir angewöhnt gelegentliche Zurufe wie z.B.: „Klasse Schlag, jetzt hast Du es raus, Schade – fast getroffen“ zu machen. Für den Ausruf: „Jetzt hast Du ihn im Griff“ habe ich auch schon mal Kritik vom gegnerischen Coach geerntet. Nicht ganz unberechtigt, schließlich beeinflusse ich damit nicht nur meinen Spieler positiv sondern auch sein Gegenüber negativ.

Wichtig ist auch die Körpersprache des Coachs. Er sollte jederzeit Interesse, Zuversicht und Vertrauen in den Spieler ausstrahlen. Jeder Spieler nimmt nämlich unterbewusst wahr, ob der Coach noch auf seiner Seite ist oder ihn schon abgeschrieben hat. Die verschränkten Arme, Hände über den Kopf schlagen oder Gespräche mit dritten sollten, auch wenns schwer fällt, vermieden werden.

Satzpausen und Time-Out

Die große Stunde des Coachs bricht in Satzpausen und dem Time-Out an, denken manche Trainer und reden ununterbrochen auf ihren Schützling ein. Es sind aber nur 60 Sekunden und da beweist sich das Sprichwort: „Weniger ist mehr.“
Als 1. sollte sich der Spieler entspannen. Dazu ist es gut ihm z.B. etwas zum Trinken zu reichen – das Ritual ihm seine Flasche zu geben ist alleine schon eine beruhigende Geste. Dann hat der Spieler kurz Gelegenheit, sein Erleben des gespielten Satzes mitzuteilen. Das könnte z.B. sein: „Ich komme mit seinem stark unterschnittenen Rückhandaufschlag nicht klar, das gibts doch gar nicht, ich habe bestimmt zehn Mal die Kante getroffen, mein Topspin hat heute ne gute Länge und viel Rotation.“

Wichtig ist, den Spieler ausreden zu lassen und nicht gleich mit Verbesserungen zu kommen.
Im zweiten Teil der Pause gibt der Coach 1-3 taktische Hinweise und bringt den Spieler in einen motivierten, konzentrierten und zuversichtlichen Zustand.
Ich habe festgestellt, dass Hinweise zu technischen Details, wie z.B. „schließ den Schläger, denk an die korrekte Beinstellung oder zieh über den Tisch“, nichts bringen oder sogar einen negativen Effekt haben. Der Spieler achtet dann nur noch auf die gesagten Details und damit verschlechtern sich alle anderen, bisher ganz gut gemachten Elemente.

Besser ist es relativ abstrakte taktische Hinweise zu geben. Diese sollten unbedingt positiv ausgedrückt werden. Ich erinnere mich gut an ein Spiel, in dem ich beim Spielstand von 10:8 – nach 10:5 – im 5. Satz vorne lag, eine Auszeit genommen habe und ein gut meinender Mitspieler zu mir sagte: „Macht nichts, wenn Du die nächsten Bälle ins Netz haust, dann steht’s 10:10 und Du hast immer noch eine Chance.“ Ich merkte, auf dem Weg zurück zur Platte wie sich der Gedanke „Ball ins Netz hauen“ in meinem Kopf breit machte und ich einige Mühe hatte ihn wieder loszuwerden und durch das Bild eines guten, platzierten Aufschlags zu ersetzen. Das Spiel ging 10:8 für mich aus!

Positive taktische Hinweise

Hier ein paar Beispiele, was man besser nicht sagt und was eine Alternative sein könnte:

Negative Anweisung – vermeiden Positive Anweisung – nutzen
Spiel nicht in die Vorhand. Spiel öfter in die Rückhand.
Hab keine Angst. Spiel mutig, Trau Doch.
Du bist viel zu langsam. Stell dich schneller zum Ball.
Spiel nicht so verkrampft. Spiel locker, Mach Dein Spiel.
Jetzt bloß nicht nachlassen. Halte durch, Du schaffst es.
Mach keine langen Aufschläge. Schlag kurz auf.
Sei nicht so unkonzentriert. Lass Dir Zeit, konzentrier Dich. 
Schrei nicht so rum. Bleib ruhig.
Lauf nicht immer vom Tisch weg. Bleib vorn am Tisch.

Fazit

Nobody is perfekt und das gilt auch für uns Tischtennis Trainer. Wenn die Emotionen hoch kochen vergessen wir oft alle guten Vorsätze und sind dann so, wie wir schon immer waren und das kann ganz anders sein, als hier beschrieben. Das ist auch ok und gleichzeitig glaube ich fest daran, dass sich jedes Verhalten in jedem Alter auch verändern lässt!

Viele Spieler haben übrigens ganz bemerkenswerte Fähigkeiten entwickelt mit dem Coaching umzugehen. Ein Jugendlicher erzählte mir mal: „Ich hör gar nicht hin, was der sagt, das einzige, was mich interessiert ist, ob er mir eine Schwäche beim Gegner sagen kann.“


Mit 7 Siegen in die Rückrunde

SV RW Werneuchen – TTC Frankfurt (Oder) II 8 : 3

Abgekämpft, duchgeschwitzt und überglücklich verlässt Ben die Box, in der er soeben sein 2. Fünfsatzspiel des Tages gewonnen hat und damit das 8:3 gegen TTC Frankfurt (Oder) perfekt gemacht hat. Als er wieder zu Atem gekommen ist, sagt er: „Sowas hat es in den 15 Jahren Punktspielbetrieb noch nicht gegeben: 14:0 Punkte aus den ersten 7 Spielen der Rückrunde, klasse!“ Mit diesem Sieg steht die 1. Mannschaft punktgleich mit Frankfurt auf dem 2. Tabellenplatz der 1. Landesklasse. Es bleibt also ein enger Meisterschaftskampf.

Lukas, Ben, Stefan und Alec (Calvin hatte sich im letzten Spiel an der Schulter verletzt und fällt für eine längere Zeit aus) hatten an diesem Tag in allen 5 Fünfsatzspielen die besseren Nerven und konnten so das sehr knappe Spiel mit einem klaren Ergebnis für sich entscheiden.

 

SV RW Werneuchen 2 – ESV Lok Küstrin-Kietz 8 : 6

Den Anfang der Siegesserie machte die 2. Mannschaft am 4.1.2019. Neben Alec und Falko traten Oliver und Jörg aus der 4. als Ersatz an. Beide Doppel gingen auf unser Konto und Alec hatte mit der Zwei von Küstrin keine Probleme. Die anderen konnten es ihm dann aber nicht gleich tun, so dass es nach der 1. Runde 3:3 stand. Sollte es wie in der Vorrunde zu einem Unentschieden kommen? Alec und Jörg verloren dann ihre zweiten Spiele, Oli und Falko gewannen hingegen. Danach siegten Alec und Falko, während Oli das Nachsehen hatte. Spielstand 7:5 vor dem letzten Spiel von Jörg (TTR: 1241) gegen Klaus Hohenstein (TTR:1405).

Und so habe ich das Spiel erlebt: „Ich war krasser Aussenseiter, der Küstriner stand aber mächtig unter Druck; er wollte unbedingt das Unentschieden retten. Es wurde ein sehr knappes, hochklassiges Spiel. Nach 9:11 schaffte ich das glückliche 12:10 und schien nach 11:6 im 3. Satz, schon auf der Siegerstraße zu sein. Der 4. Satz ging aber mit 8:11 verloren, so dass es in den 5. Satz ging. Schnell führte ich 5:0 und mein Gegner beschäftigte sich fast nur noch mit seinem eigenen Ärger. Punkt für Punkt erkämpfte ich mir den Spielstand von 10:6. Vier Matchbälle!! Ich habe es in der Vergangenheit schon oft erlebt, so ein Spiel doch noch zu vergeigen: alles richtig gemacht, über sich hinausgewachsen und dann, kurz vor dem verdienten Sieg, die Nerven verloren. Würde es jetzt wieder so sein, dachte ich und  verlor die nächsten 3 Punkte. Ich konnte in meinem Rücken fast Hans‘ Gedanken hören: „Den haut er ins Netz“. Tief durchatmen, warten und dann gelang mir ein schneller, paralleler Aufschlag in die Vorhand, den der Frankfurter nicht gut retournieren konnte, so dass ich mit einer langen Rückhand das Spiel gewinnen konnte. Der Jubel war herrlich.“

 

SV RW Werneuchen (Jugend) – TTC Finow-GEWO Eberswalde 10:5

Am 5.1. spielte unsere Jugendmannschaft in der Verbandsliga gegen die sehr starken, zweitplazierten Eberswalder, die zwar mit ihrer zweiten Garde antraten, aber immerhin die Damen Oberligaspielerin Chira Baltus (TTR 1693) dabei hatten. Nach den Doppeln lies Lukas der Nummer 2 in 3 Sätzen keine Chance, Alec traf auf Chira, die über 250 TTR Punkt mehr als er aufzuweisen hatte. Und so gingen die ersten beiden Sätze auch klar verloren. Im dritten Satz sah er schon wie der sichere Verlier aus, als er seinen Aufschlag umstellte. Ganz unerwartet kam Chira mit den sehr variablen Unter-, Ohne-, Oberschnitt Tomahawkaufschlägen nicht klar und spielte wieder und wieder ins Netz oder nur schwach zurück. Gerade noch rechtzeitig entschied Alec Satz 3 mit 12:10 für sich und blieb auf der Siegerstraße. Immer sicherer dominierte er und gewann schließlich lautstark umjubelt mit 3:2. Auch Lukas und Mika punkteten und machten klar, dass die anderen  Eberswalder ein geringeres Leistungsniveau hatten. Auch Lukas schlug Chiara in 5 Sätzen, die sich doch sehr ärgerte, an einem Spieltag satte 41 TTR Punkte verloren zu haben. Antonia steuerte noch einen Punkt zum Endstand von 10:5 hinzu und alle waren glücklich über diesen wichtigen Überraschungserfolg. Klasse gemacht!!

 

SV RW Werneuchen (Schüler) – TTV Top Spin Bernau 10:5

Sonntag, den 6.1. gings für unsere Schüler gegen den Tabellenletzten Bernau. Wir konnten in Bestbesetzung mit Bennet, Tom, Fabian und Leo antreten und einen nie gefährdeten Sieg einfahren. Einzig Felix Beck, der Doppelpartner von Bennet bei der Landesmeisterschaft, konnte alle Spiele für sich entscheiden, seine Mitspieler waren an diesem Tag eine Klasse schlechter.

SV RW Werneuchen 6 – TTC Finow-GEWO Eberswalde 11 10:2

Bärenstark und jederzeit ungefährdet konnten Hans, Holger, Norbert und Sven am 8.1. ihren ersten Rückrundenerfolg feiern. Besonders erfreulich ist, dass Neuling Sven sich gut in den Ligaspielbetrieb eingefunden hat und zwei Punkt holen konnte. Weiter so!!

SV RW Werneuchen 5 – TTV Wandlitz IV 10:5

Auch die 5. Mannschaft wollte nicht zurückstecken und gewann am 9.1. das Duell mit seinem direkten Tabellennachbarn klar. Bernhard konnte alle Spiele für sich entscheiden, Frank und Ingo steuerten 2 Zähler hinzu und Ralf kam zu einem Sieg. Eine schöne Mannschaftsleistung, die mit den zwei gewonnen Doppel gekrönt wurde. Weiter so, dann ist bald keine Rede mehr vom Abstieg!!

SV RW Werneuchen 3 – TTV Wandlitz III 10:2

Ganz klar gings auch für die 3. am 10.1. in Wandlitz zu. Lediglich Mario und Paul mussten ein Spiel abgeben, Remo und Axel siegten sicher in allen Spielen. Auf der 3. Tabellenposition könnten sie jetzt noch aus eigener Kraft an den vor ihnen platzierten Eberswalde und Biesenthal vorbeiziehen. Schauen wir mal!!

Serie: „Bestimmte Anzahl, Reihe gleichartiger, zueinanderpassender Dinge, die ein Ganzes, eine zusammenhängende Folge darstellen.“

Renovierung

9:45 Uhr Mario schreibt in den Gruppenchat: „Ist heute Training?“, Markus antwortet am schnellsten: „Nee, heute wird doch unser Tischtennis Raum renoviert!“ Das hat er auch bitter nötig: nach 10 Jahren ist an vielen Stellen die orangene Farbe abgeplatzt und wir haben uns an ihr satt gesehen. Ben hatte einige Farbtöne zur Auswahl gestellt und es wurden zwei Grautöne ausgewählt.

Pünktlich um 10:00 Uhr ging es mit den Vorbereitungs- und Säuberungsarbeiten los. Team 1 langte ordentlich zu und die 11 Helfer konnten schon um 12 Uhr mit dem Malern beginnen. Unterstützung erhielten Sie dann um 14:00 Uhr vom Team 2, das mit 10 Helfern auch ganz schön groß war. Punkt 18:30 Uhr war alles vollbracht und unser schöner Raum erstrahlte im neuen Glanz. Seht selbst:

 

Vele handen maken licht werk – Niederländisches Sprichwort

Weihnachtsschiessen

Das Jahr neigt sich zu Ende, die Halbsaison ist gespielt und alle Kinder freuen sich auf den Weihnachtsmann. Da ist es bei uns Brauch, das letzte Kindertraining etwas lockerer angehen zu lassen. So haben wir auch dieses Jahr nach einer Aufwärmjagd auf Jenga Steine das große Werneuchener Weihnachtsschießen veranstaltet. Die Regeln sind ganz einfach: Gespielt wird Chinesisch auf vier Tischtennisplatten, die über und über mit weihnachtlichen Süßigkeiten bedeckt sind. Wer einen Treffer auf der gegenüberliegenden Seite landet, behält seinen Fang. Außerdem darf der Ball zweimal auf der Platte aufkommen und zusätzlich auch einmal auf dem Hallenboden aufspringen:

Als zusätzliches Highlight hatte Hans Tischtennis-Schlüsselanhänger besorgt, die sehr gefragt waren. Konsti hatte im Spiel zwar meistens nicht so viel Glück, konnte aber im finalen Raubtiermodus einen Anhänger überglücklich ergattern.

Das Trainerteam freute sich besonders über das von den Kindern und Eltern organisierte Geschenk: 300g Schokolade und Essengutscheine für die Villa Toscana. Vielen Dank!

Allen eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Start ins Jahr 2019.

 

Die schönsten Freuden fallen vom Himmel, unerwartet, wie die ersten Schneeflocken.

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