Die Erfindung – Teil 3

Ich stand auf einer Anhöhe, neben mir Oasis und Driver, meine Gefährten. Mein Blick ging durch mein Visier, auf dem alle wichtigen Statusinformationen und das Zielkreuz zum Anvisieren der Gegner sichtbar war. Klar, dass wir diesen Strike gewinnen und damit die ewige Bestenliste von NiteForte anführen würden.

Oasis nahm gerade das Gebäude vor uns unter Beschuss, als Driver mir übers Headset zurief: „Ich geh rein, gib mir Feuerschutz.“ Ich sprang nach vorne, drückte zweimal schnell die linke Maustaste, um zu springen und stand am Tischtennistisch, auf der anderen Seite Kathi, die zum Aufschlag ausholte.

Keine Zeit zum Nachdenken, da kam schon der Aufschlag angeschossen. Ich hatte keine Chance. Auch der zweite Aufschlag schlug so schnell in meiner tiefen Rückhand ein, dass ich nicht reagieren konnte. Doch jetzt war ich dran. Als ich mich auf meinen Aufschlag vorbereitete, fielen mir verschiedene Anzeigen in meinem Sichtfeld auf, die mir wie beim Computerspiel helfen konnten.

Ich warf den Ball hoch und sah einen vertikale Balken, der seine Farbe änderte, als der Ball wieder runter kam. In dem Moment, als er knapp über der Tischkannte war, blinkte er grün, dass sollte wohl bedeuten, dass jetzt der optimale Moment zum Schlag war. Leider verpasste ich den Ball, doch im nächsten Versuch war ich schon besser. Der Ball kam regelgerecht übers Netz, Kathi antwortete aber mit einem tollen Vorhand Flip, 4 zu 0 für sie.

Bei ihrem nächsten Aufschlag war ich schon besser: der ankommende Ball war von einem roten Lichtschein umgeben, damit wurde der Schnitt markiert. Rot signalisiert Oberschnitt und blau bedeutet Unterschnitt. Die Flugkurve des Balls war durch einen blassen Streifen gekennzeichnet, ich konnte also ganz schnell erkennen, wo der Ball auf meiner Seite aufkommen würde. Klasse, dachte ich mir, so gewinne ich gegen sie.

Die nächsten Punkte waren ausgeglichener, doch am Ende verlor ich 11:5. Es war zwar einfacher, mit den Anzeigen zu spielen, doch fiel es mir noch schwer alle Informationen in meine Reaktionen einfließen zu lassen. Mir fehlte Training, aber ich sah einen Weg besser zu werden.

Als wir uns am Ende des Spiels abklatschten, hörte ich Kathi sagen:“Toll Jörg, Du bist ja echt schnell besser geworden, bald wird es schwer werden, gegen Dich zu gewinnen.“ Darauf fiel mir nichts ein, ich erwiderte nur: „Ach, Du spielst doch noch viel besser als ich.“

Als Kathi lächelte ging das Licht in der Halle aus und ich wachte auf.

4. Teil