Neue Trainingsjacken

Rechtzeitig zur kalten Jahreszeit konnten wir den Schülern heute neue Trainingsjacken übergeben. Alle waren begeistert, dass vorne Ihr Name und hinten unser Tischtennislogo aufgedruckt ist.

Danach haben wir unser monatliches Schülerturnier ausgespielt, was allen wieder viel Spaß gemacht hat. Als special guest war heute Marco, Pauls Vater mit von der Partie, er hat gut mitgehalten!

Konstantin hat in Gruppe 3, Theo in Gruppe 2 und Tom in Gruppe 1 gewonnen. Sie steigen damit in die jeweils bessere Gruppe auf und müssen sich im nächsten Monat mit neuen, stärkeren Gegnern messen.

Schülerturnier 11/2018

„Siegen ist schön, doch der wahre Genuss liegt im Trösten der Verlierer.“ – Desmond Tutu

Welcher Motivationstyp bist Du?

Ich bin Teamplayer und gehöre damit zur Gruppe der Menschen, die glücklich sind, wenn sie äußere Erwartungen erfüllen. Es gibt laut Gretchen Rubin drei weitere Motivationstypen: Den Pflichterfüller, den Hinterfrager und den Rebellen.

Mach doch gleich diesen Test, um zu erfahren welcher Typ Du am ehesten bist.

Die Einteilung von Menschen in nur vier Gruppen verallgemeinert natürlich sehr stark. Es gibt verschiedene Mischformen und sogar unterschiedliches Verhalten je nach Kontext. Doch lies doch erstmal weiter, vielleicht ist diese Einteilung ja nützlich, um Dich und andere besser verstehen zu können. Und natürlich steht es Dir frei, Deine ganz eigene Meinung zu haben.

Es ist umstritten, ob die Charaktereigenschaften genetisch bestimmt sind oder erlernt werden. Ich glaube, das beides zutrifft. Veranlagungen führen zu einem bevorzugtem Verhalten und das Verhalten hat eine Reaktion der Umgebung zur Folge, die wieder auf das Verhalten zurück wirkt. Und so hat jedes Kind ab ca drei Jahren seine eigene Art mit äußeren und inneren Erwartungen umzugehen. Das erlebe ich auch als Trainer beim Tischtennis:

Der Teamplayer bemüht sich, gestellte Aufgaben zu erfüllen. Er zeigt anderen gerne etwas und er wächst über sich hinaus, wenn er den entscheidenen Punkt für die Mannschaft erringen kann. Hingegen hat er wenig Kraft, aus sich heraus, besser zu werden. Er verfolgt keine eigenen Ziele und kennt oft gar keinen Grund, wieso er zum Tischtennis geht. Für einen Verein sind Teamplayer sehr wichtig, denn sie engagieren sich gerne und oft, und auch in der Mannschaft verbreiten sie gute Stimmung.

Der Hinterfrager ist ganz anders drauf: Er schert sich nicht um äußere Erwartungen, wenn er deren Sinn nicht erkennen kann. Bei ihm nützt es überhaupt nichts zu sagen: „So wird ein ordentlicher Topspin gemacht.“ Der Hinterfrager möchte eine Erklärung für die Wirksamkeit der Anweisung. Das kann z.B. eine theoretische Erklärung zum Magnus-Effekt bei rotierenden Körpern oder die selbst gemachte Erfahrung bei einer Übung sein. Bei ihm bieten sich offene Übungen an wie z.B.: „Ich spiele Dir einen Unterschnittball zu und Du musst den besten Weg finden, den Ball gefährlich zurückzuspielen.“ Der Hinterfrager experimentiert und reflektiert, was bei seinem Schlag geschieht und wie er ihn verbessern kann. Im Erfolgsfall fühlt er sich selbstwirksam und lernt das Spiel aus sich heraus zu verbessern. Damit wird der Trainer nur noch zum Ratgeber und kann sich gemütlich zum Kaffeetrinken zurückziehen 🙂

Für viele Trainer (und Eltern) ist der Pflichterfüller der bevorzugte Motivationstyp. Er hält sich an äußere Erwartungen, weil er es von sich aus liebt, Pläne einzuhalten. So einem Spieler kann ich als Trainer einen großen Gefallen tun, wenn ich Wochen, Monats und Jahrespläne aufstelle und vor dem Training ankündige, wie der Ablauf der Übungen sein wird. Und falls ich das angekündigte Krafttraining am Ende der Stunde vergesse, wird er sich lautstark beschweren 🙂
Dieser Typ bringt einen riesigen Trainingsfleiß mit und kann es deshalb auch bei geringem Talent, weit bringen.

Der Vierte im Bunde ist der Rebell. Er widersetzt sich direkten Anweisungen und auch dem, was er selber will. Er erscheint oft als aufmüpfiger Störer, der die Autorität des Trainers in Frage stellt. Ein solcher Spieler sagt nach einem Spielverlust schon mal: „Ich höre jetzt sofort auf mit diesem doofen Sport, ich will nie wieder spielen.“ Er ist oft bockig und sagt: „Nee, das mach ich nicht.“ Er leidet unter sich selbst, weiß aber keine Hilfe.

Sehr gut funktioniert das IFF Prinzip bei ihm:
1.) Klare Informationen geben, z.B.: „Beim Schupf wird der Arm schräg nach vorn Richtung Netzoberkante geführt, der Ball wird tangential am Südpol getroffen.“
2.) Die Folgen des Befolgens oder Nichtbefolgens der Anweisungen mitteilen, z.B.: „Wenn Du es nicht so machst wirst Du viel öfter den Ball ins Netz spielen und Dein Spiel nicht verbessern.“
3.) Freie Entscheidung ermöglichen, z.B.: „Ich bin überzeugt so gehts am besten, aber Du darfst selbst entscheiden, wie Du spielst.“
Der Trainer muss aushalten, dass der Rebell seinen Willen bekommt und einige Übungen anders oder gar nicht mitspielt. Zugegeben eine große Herausforderung, gerade wenn der Trainer selbst ein Pflichterfüller ist.

Und was bringts?

Seitdem ich weiß, welche Motivationstypen es gibt und welche Tendenzen unsere Spieler haben, hat sich meine Freude am Training stark erhöht. Früher bin ich schon mal laut geworden oder habe einen Störer rausgeschmissen, jetzt versuche ich alle so zu behandeln, wie es am besten zu ihnen passt. Und wenn das bedeutet gar kein Training zu machen, sondern als bewegliche Balleimer-Litfaßsäule durch die Halle zu irren, dann geht das auch in Ordnung.

Und vielleicht wäre unsere Welt auch ein bisschen friedlicher, wenn alle akzeptierten, dass wir unterschiedlich sind und doch gleich.

„Liebe ist die Fähigkeit, Ähnliches an Unähnlichem wahrzunehmen“ – Theodor W. Adorno

Landesmeisterschaft wir kommen

Antonia, Lukas, Bennet und Trainer Sven satt und glücklich nach erfolgreicher Qualifikation

Heute gings um 6:30 Uhr nach Cottbus zum Qualifikationsturnier der diesjährigen Landeseinzelmeisterschaft der Jugendlichen und Schüler. Lukas(17) startete bei den Jungen, Antonia(15) bei den Mädchen und Bennet(11) in der Schüler B Konkurenz. Jeweils 9 von 16 Startern qualifizieren sich für die Landesmeisterschaft.

Ben hatte die klare Marschroute ausgegeben:

„Alles andere als die Qualifikation aller Teilnehmer ist eine Enttäuschung!“

Antonia ging hoch konzentriert an diese Aufgabe und fertigte Monique aus Sperenberg und Jolie aus Cottbus klar mit 3:0 ab. Damit hatte sie Ihr Ticket gelöst und konnte sich gleich wieder umziehen gehen. „Jetzt hätte ich gerne noch weitergespielt“, erklärte sie beim Hotdogessen im hervorragenden Turnierimbiss.

Lukas tat es ihr gleich und startete souverän mit 3:0 gegen Marvin aus Ludwigsfelde und Leander aus Hirschfeld. Das war schon sehr gut, doch nur der Gruppensieger würde sich direkt qualifizieren und da gings gegen den topgesetzten Bernauer Sascha Kiank. Gegen ihn hat Lukas noch nie gewonnen und mit 1704 TTR Punkten hat der Bernauer satte 123 Punkte mehr. Also eigentlich eine klare Sache.

Doch ein ums andere Mal legte Lukas die brandgefährlichen Aufschläge von Sascha kurz in die Rückhand und brachte seinen Kontrahenten damit aus dem Konzept. Seinerseits gelangen Lukas variantenreiche Aufschläge, die sein Gegenüber nur schwach retournieren konnte. Eins kam zum anderen und plötzlich stands 11:2 – für Lukas! Im zweiten und dritten Satz kam Sascha besser ins Spiel, doch Lukas blieb am Drücker und hatte immer wieder die bessere Antwort auf die wuchtigen Top Spins des Bernauers. So ging das Spiel mit 11:8 und 11:9 zu Ende und Lukas konnte es fast nicht glauben. „Sascha hatte heute einen schlechten Tag“, erklärte er später. Doch ich glaube  wichtiger war, dass Lukas sein Spiel konsequent durchgesetzt hat und von Anfang bis Ende Siegeslust ausgestrahlt hat. Klasse Lukas!

Bennet hatte es schwerer und verlor gegen Felix Beck aus Bernau klar mit 1:3 und auch seinem Namensvetter Bennet Ottmann aus Stahnsdorf musste er sich im 5. Satz mit 12:14 geschlagen geben. Doch ein Sieg im letzten Spiel gegen Janeck Dullin würde reichen, um Gruppendritter zu werden und damit die Chance auf die Qulifikation zu wahren.

Bennet ging unbeschwert ins Match gegen den formal schlechteren Gegner und gewann fast spielerisch 10:4 und 10:9. Doch alle Warnungen und Aufforderungen, konzentriert und ernsthaft weiterzuspielen verhallten in seinem jugendlichen Spielfreude. Der 3. Satz ging mit 13:15 verloren und mir schwante schlimmes, denn ein ungeschriebenes Tischtennisgesetz besagt:

„Wer 2:0 hinten liegt und den 3. Satz knapp gewinnt, gewinnt das Spiel mit 3:2.“

Doch Bennet widerlegte das Gesetz mit 11:5. Super!
Im folgenden Entscheidungsspiel traf er dann auf Mahmoud aus Schwedt, seinen Angstgegner.

„Da brauch ich gar nicht spielen, gegen den verlier ich immer“, war seine klare Ansage. Aber auch so ein Gesetz hält nicht ewig. Bennet spielte seine gefürchteten Rückhandblocks immer wieder in die linke und rechte Ecke des Tischs und damit konnte Mahmoud heute gar nichts anfangen. Nach 11:4 im ersten und zweiten und 6:11 im dritten Satz steuerten sie auf die Entscheidung im vierten Satz zu. Immer wieder parierte Bennet die erstklassigen Topspins seines Gegners und setzte ihn seinerseits unter Druck.

Beim Stand von 7:5 kam es es dann zu einer entscheidenden Situation: Mahmoud machte einen Aufschlag und Bennet plazierte den Rückschlag in die weite Vorhand, Punkt für Bennet. Im Anschluss fiel den beiden Spielern aber auf, dass Bennet hätte aufschlagen müssen. Da es aber keinen Schiedsrichter gab mussten sich die Spieler selbst einigen, wie in dieser Situation zu verfahren ist.

Hättest Du es gewusst?

Der Punkt zählt und das Aufschlagsrecht geht danach für einen Punkt an den anderen Spieler. Nach einer längeren Diskussion machten die Beiden es genau so. Mahmoud geriet aber etwas aus dem Tritt und Bennet verwandelte seinen ersten Matchball zum 11:8. Geschafft.

Die Landesmeisterschaft findet am 9.12. wieder in Cottbus statt und ich vermute, wir müssen dann wieder so früh aufstehen 🙁

Drei der jeweils besten 24 Spieler in Brandenburg begleiten zu können, ist für uns Trainer der wahre Lohn des ehrenamtlichen Engagements. Und dafür schlagen wir uns auch gerne mal einen Sonntag um die Ohren 🙂

Klasse Toni, Bennet und Lukas, das habt ihr toll gemacht.

Schüler auf dem 2. Platz der Landesliga

Am letzten Sonntag siegte unsere Schülermannschaft klar mit 10:2 gegen TTC Frankfurt (Oder).
Bennet, Fabian, Elijah und Leo machten kurzen Prozess mit der jungen Mannschaft aus Frankfurt, obwohl Mannschaftskapitän Tom krankheitsbedingt nicht mitspielen konnte. Der frisch gebackene C-Lizenztrainer Markus freute sich, dass die kämpferische Einstellung von Elijahs mit einem Sieg belohnt wurde.

Es zeigt sich, dass wir diese Saison sogar Ausfälle einzelner Leistungsträgern ausgleichen können und die andere Spieler gute Optionen bieten!

Am 24.11. gehts zum Abschluss der Vorrunde zum ungeschlagenen Spitzenreiter Motor Hennigsdorf.

Tabelle 12.11.2018

Ich bin gespannt, ob wir dann (hoffentlich in Bestbesetzung) den einen oder anderen Punkt entführen können.

Gold, Silber und Bronze bei den Landesbereichsmeisterschaften 2018

„Die schönsten Geschenke sind doch die, mit denen man sich selbst beschenkt“, mag sich Antonia gedacht haben, als sie zwei Tage nach ihrem 15. Geburtstag, den Siegerpokal bei dem Landesbereichsmeisterschaften geholt hatte: 1.Platz LBEM 2018

Oder es war die gute Stimmung innerhalb der Mannschaft, die Lukas zum 3. Platz in der top besetzten Jungen Konkurenz führte:3.Platz LBEM 2018

Gemeinsam zogen Antonia und Anja in das Finale im Doppel der Mädchen ein und verloren nur ganz knapp:

2.Platz LBEM 2018

Vielleicht hat aber auch die fantasievolle Unterstützung der drei Betreuer Marco, Sven und Jörg einen Anteil daran, dass auch Tom, Bennet, Alec, Konstantin und Paul ihr bestes Tischtennis zeigen konnten.

Team LBEM 2018

Anja, Tom und Alec kamen bis ins Viertelfinale, Konstantin und Paul leider nicht über die Gruppenphase hinaus.

Eine Meisterschaft ist wunderbar, noch wichtig sind aber die Einsichten, welche die Spieler selbst haben. Konstantin sagte mir nach dem Spiel: „Ich muss dringend besser Vorhand spielen, können wir das bitte trainieren?!“ Und Paul besiegte sich ein ums andere Mal selbst, indem er nach einem missglückten Ball den Schläger nicht ins Korn warf sondern, an sich glaubte und weitermachte. Und Bennet ist auf gutem Weg, mehr Rotation in seine Vorhand zu bekommen, das wirksamste Tischtenniselement.

Nicht nur dieses Turnier sondern auch unsere aktuelle, gute Platzierung in der Schüler Landesliga (3. Platz) zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, eine neue Gruppe von erfolgreichen Nachwuchsspielern zu formen.

Weiter so …

Kreismeisterschaften 2018

Am Sonntag, den 14. Oktober 2018 richten wir die Kreismeisterschaft der Schüler und Jugend in unserer Sporthalle aus. Alle Angehörige und Freunde des kleinen Plastikballs sind herzlich eingeladen dabei zu sein und mit zu fiebern. Los gehts um 10:00 Uhr, Siegerehrung gegen 17:00 Uhr.

Ich bin sehr gespannt, wem es gelingen wird, auf die Kreismeister Liste des SV RW Werneuchens zu kommen. Gute Chancen haben Lukas Jukel, der in diesem Jahr das letzte Mal in der Jugendkonkurenz antreten darf, Alec Keiling, der diese Saison mit aufsteigender Leistungstendenz als Mannschaftsführer der 2. Herrenmannschaft spielt und Antonia Fischer, die mit 6 Titeln die vereinsinterne Kreismeisterliste anführt.

Ebenso können Bennet Buchert und Newcomer Leonard Gossow auf Edelmetal in der B-Schüler Konkurenz (geb. nach 1.1.2006) hoffen.

In der C-Schüler Konkurenz (geb. nach 1.1.2008) haben wir mit Max Scharf, Konstantin Theurer, Paul Jüttner und Erik Winter vier Eisen im Feuer, für die es in erster Linie darum gehen wird, Wettkampferfahrung zu sammeln. Aber gerade bei unseren ganz jungen Spielern könnte es ja auch mal dazu kommen, dass einer unerwartet über sich hinauswächst…

Viel Spaß allen Teilnehmern und ein kräftiges Sport frei.

ESAB TT-Camp 2018

von links: Ludwig, Thorben, Max, Maximilian, Alexander, Tevis, Tobias, Luzius, Florian, Nicklas, Jonas, Sothra, Jörg

Abschlussrunde des ESAB Tischtennis-Camps 2018 im Seminarraum 3 im Sport-und Bildungszentrum Lindow, Freitag 10:30 Uhr. Max, 10 Jahre alt, wiederholt, was sein Vorredner gesagt hat: „… und das Essen war auch sehr lecker!“ Alexander Franke, Lehrwart des Tischtennis Verband Brandenburger, kann sich ein lächelen nicht verkneifen und antwortet: „Das freut mich, aber ihr wisst schon, dass ich nicht der Koch bin, oder?“ Ich denke: „Ja, das ist für die zwolf 10-15 jährigen Jungs bestimmt die schwierigste Übung: Gedanken ordnen, bewerten und vor einer Gruppe reden.“

Das Tischtennisspielen fiel ihnen hingegen viel leichter. Voll Begeisterung haben wir jeden Tag drei Trainingseinheiten absolviert. Acht Stunden Techniktraining, Lachen, Schwitzen, Konditionstraining, Wetteifern und Krafttraining.

Bei allen war ich als Teilnehmer und Trainer dabei. Das fühlte sich als 48-Jähriger zwar manchmal etwas schräg an, doch gab es mir auch die Gelegenheit, das Training eines sehr erfahrenen Trainers aus Teilnehmersicht zu erleben. Sehr wertvoll, weil ich als Jugendlicher keinen Tischtennis Trainer hatte.

Und die Kinder waren zusätzlich motiviert, wenn es gegen den „Opa“ ging.

Das Schönste an der Woche in Lindow war für mich, dass wir zu einer richtigen Gemeinschaft geworden sind. Und das ging in drei Phasen:

Zuerst waren wir uns fremd, kanten unsere Namen, unsere Besonderheiten und unser Tischtennisspiel nicht. Nach einem Tag saßen die Namen und mit den vergebenen Spitznamen gings in die zweite Phase, dem Kampf.

Einige Kinder bekamen Spitznamen ab, die ich als ziemlich gemein empfunden habe. Da war Keule, Atze Peng, Grinsebacke, Mad Max, Kevin Jonas und Fischkopf. Ich glaube, die meisten haben nicht bewusst mitbekommen, wie verletzend die „Kosenamen“ waren, doch unterbewusst wurden sie als Pfeil und Bogen benutzt, um in der Gruppe zu kämpfen.

Irgendwann mitte der Woche, nach dem Beachvolleyball, Badeausflug oder gemeinsamen Fußballweltmeisterschaftgucken wurden wir eine authentische Gruppe. Wir standen füreinander ein, unterstützten und folgtem dem Trainer.

Wir waren mehr geworden, als  Einzelspieler, wir waren eine Mannschaft.

Das Camp war eine wirklich richtig tolle Sache. Hoffentlich findet es auch 2019 wieder statt. Ich würde mich riesig freuen, wenn dann auch weitere Teilnehmer aus unserem Verein dabei sind.

Informationen gibts rechtzeitig Anfang des nächsten Jahres auf der TTVB Seite und bei der ESAB

Was Hänschen nicht lernt,

lernt Hans nimmermehr“, sagt der Volksmund und so höre ich es auch immer wieder beim Tischtennis. Viele trauern der Jugendzeit nach, in der das Erlernen und Verbessern der Tischtennistechnik spielend einfach gewesen wäre. „Jetzt ist es zu spät, etwas dazu zu lernen.“, sagen sie.

Tatsächlich ist dies eine weit verbreitete Meinung über die Lernfähigkeit des Menschen: Wir kommen leer auf die Welt, lernen in den ersten Lebensjahren alles Nötige und sind fertig, wenn wir unseren Beruf ergreifen.

Doch heute wissen wir: Das stimmt gar nicht.

Die moderne Gehirnforschung hat herausgefunden, dass die Möglichkeit zu lernen ein Leben lang bestehen bleibt, man spricht von „Neuroplastizität“. Das Gehirn baut sich ständig um, je nachdem wofür es benutzt wird. Wer etwas Neues über eine längere Zeit macht oder erlebt, verändert die Verschaltung seines Gehirns: er lernt dazu.

Doch unzweifelhaft fällt es vielen Erwachsenen schwerer zu lernen als Kindern.

Wie passt das zusammen?

Zum Lernen brauchen wir noch eine weitere Zutat, einen Dünger, der unsere Gehirnzellen anregt, sich neu zu verschalten und neue Gehirnzellen wachsen lässt,

Begeisterung.

Die Verschaltung des Gehirns wird nur verändert, wenn wir begeistert sind, wenn wir der subjektiven Meinung sind, dass das Gelernte wichtig für uns ist. Dann bekommen wir eine Gänsehaut, erleben eine Sternstunde, sind ganz hippelig und können gar nicht genug davon bekommen.

Kinder erleben solche Momente, in denen ihr Gehirnstoffwechsel Karusell, fährt bis zu 40 mal am Tag, in ganz verschiedenen Situationen, Erwachsene oft gar nicht. Sie glauben, alles schon mal erlebt zu haben und übersehen das Neue vor ihrer Nase.

So ist es auch beim Tischtennis.

Wenn jemand einen heranfliegenden Ball z.B. immer erst spät nimmt, ihn weit austrudeln lässt und dann auf Tischhöhe mit viel Oberschnitt aus der Hüfte spielt, begeistert ihn dieser Schlag so sehr, dass er ihn immer wieder wählt und immer bessser darin wird.

Sage ich jetzt eine Übung an, in der tischnah, über den Ball gegangen werden soll, um den Ball von oben zu ziehen, erlebt der Spieler das Gegenteil von Begeisterung, Frustration. Nichts klappt mehr, jeder Ball fliegt über den Tisch und, „wieso will der doofe Trainer eigentlich, dass ich das übe?“

Wenn etwas nicht klappt haben viele Menschen unangenehme Gefühlen, wie z.B. Wut, Trauer, Angst und reagieren, indem sie aufgeben und so weiterspielen, wie immer. Unzulänglichkeiten haben einen schlechten Ruf in unserer Gesellschaft, dafür werden wir oft gehänselt oder wir verurteilen uns selbst für das, was wir noch nicht so gut können.

Probier beim nächsten Training doch mal was aus.

Sag Dir doch mal: „Oh, spannend, das kann ich noch nicht, klasse, da will ich mehr von,  jetzt habe ich die Chance etwas Neues zu lernen.“

Hört sich komisch an? Ist es auch, doch Sehr effektiv. Ich würde vorschlagen das Wort „Fehler“ ganz zu streichen und es durch „Feedback“ zu ersetzen.

Kinder brauchen für diesen Prozess gute Lehrer, die immer wieder das Potenzial ihrer Schüler sehen und sie nicht verurteilen. Erwachsene haben die Chance, sich selbst ein guter Trainer zu sein. Dafür reicht es oft aus, seine Gedanken zu verändern, denn wie schon im Talmud steht:

„Gedanken werden zu Worte, Worte werden zu Taten, Taten werden zu Gewohnheiten, Gewohnheiten werden zum Charakter, Dein Charakter wird zu Deinem Schicksal.“

 

10:6 Sieg der Schüler

Mannschaft 2017/18

Von links: Markus, Leo, Hans, Fabi, Sven, Bennet, Erik, Tom, Eli, Nick, Jörg

Im letzte Spiel der Saison 2017/18 in der Landesliga Schüler trafen wir vergangenen Sonntag auf TTV Top Spin Bernau, die auf dem 9. Platz direkt, hinter uns, darauf lauerten, sich für die Hinspielniederlage zu revangieren.

Unser Team ging mit Nick, Tom, Bennet und Fabian in den Einzeln und zusätzlich Erik und Elijah im Doppel an den Start. Vielleicht waren wir noch nicht ganz wach oder der große Fanclub der Bernauer beeindruckte uns so sehr, dass beide Doppel verloren gingen.

Danach holte Nick, der Käpten, mit 3:0 den für ihn ungewöhnlich deutlichen ersten Sieg des Spieles. Tom und Fabian taten es ihm gleich, während Bennet leider gegen Niklas verlor.

In der zweite Spielrunde gewannen wir drei Spiele, nur Fabian musste sich knapp geschlagen geben. Damit stand es also 6:4 und einige träumten wohl schon von einem klaren Sieg. Dann kamen die Bernauer aber besser ins Spiel und besiegten Tom und Bennet. Nick siegte klar, Fabian konnte seinen Gegener Paul nach 0:2 Rückstand im 5. Satz niederringen. Ein wichtiger Sieg, denn damit führte unser Team 8:6.

Unter dem Jubel der zahlreichen Mütter und Väter machten Nick und Fabian mit glatten Dreisatzsiegen alles klar und sicherten unserer Mannschaft den 8. Platz in der Liga.

Anschließend feierten wir das Ende der Saison mit Grillwurst, Salatbufett und leckeren Cocktails. Vielen Dank an alle Helfer, besonders an Tom für die alkoholfreien Cocktails und Erik fürs Grillen.

In der nächste Saison dürfen Erik, Oli und Nick altersbedingt nicht mehr bei den Schülern mitspielen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die jüngeren Spieler – Fabi, Bennet und Eli und die neu dazukommenden – Leo ist schon ganz heiß – schnell Anschluss finden und mit tollem Tischtennis auf sich aufmerksam machen werden.

Nur eine Frage bleibt: Wer wird der neue Kapitän? Seine Aufgabe: vorstellen der Mannschaften und anstimmen des Schlachtrufs:

Der Käpten ruft: „… und wir begrüßen unseren heutigen Gegner mit einem KRÄFTIGEN“ –
Alle flüstern: „Sport frei“

Ich glaube das geht noch besser …

Tischtennis kennt kein Alter

Im Tischtennis Spielt das Alter keine Rolle! Unser jüngster Spieler, Max ist 8 Jahre alt, und Ludwig feierte jüngst seinen 80. Geburtstag. Wenn beide gegeneinander spielen, kommt es oft zu einem ausgeglichenen Fight mit ungewissem Ausgang. Es stehen sich trotz des Altersunterschieds zwei gleichstarke Spieler gegenüber, und das macht einen riesen Spaß. Beide geben ihr Bestes und sind nach dem Spiel glücklich.

Sehr oft habe ich mich schon selbst erwischt, wie ich einen etwas langsam, gebückt daherkommenden Senior unterschätzt habe und mit 0:3 vom Tisch gefegt wurde, oder gegen einen zwölfjährigen Dreikäsehoch nicht den Hauch einer Chance hatte. Respekt gebührt jedem Spieler, unabhängig von Alter, Technik oder Schnelligkeit. Wir können immer etwas voneinander lernen: Die Älteren haben oft mehr Ballgefühl, mehr Übersicht und die psychologische Reife auf ihrer Seite, die Jungen spielen kraftvoller, experimentierfreudiger und mit der saubereren Technik.

Beim Kindertraining ist die Motivation am größten, wenn es gegen den Trainer geht. Da ist es endlich auch mal ein Vorteil, dass ich noch nicht so stark spiele, weil ich erst vor kurzem zum Tischtennis gekommen bin 🙂

Auch im Spitzentischtennis gibt es große Altersunterschiede: Timo Boll, der am 8.März 2018 37 Jahre alt wird, hat gerade seinen 12. Deutschen Meistertitel klar gemacht. Zudem steht er zum 4. Mal in seiner Kariere auf dem ersten Weltranglistenplatz. Der 13 jährige Tomokazu Harimoto ist 2017 als jüngster Spieler aller Zeiten in ein WM Viertelfinale eingezogen.

Sport fördert die Völkerverständigung, fremde Menschen gehen einem gemeinsamen Spiel nach und vergessen dabei ihre Vorurteile. Herkunft, Sprache, Bildung, spielen keine Rolle. Tischtennis stärkt zusätzlich die Generationenverständigung, die in unserer schnellebigen, digitalen Welt dringend gebraucht wird. Ganz nebenbei lernen die Jugendlichen, dass nur gut spielen kann, wer sich ganz auf das Hier und Jetzt im Spiel konzentriert und nicht gleichzeitig ein Video schaut, Musik hört und eine Nachricht schreibt. Das ist eine wichtige Kompetenz und Grundlage eines erfolgreichen Lebens. Timo Boll übt diese fokusierte Aufmerksamkeit übrigens bei Yoga und Meditation. Und die älteren Spieler unseres Vereins, lassen sich auch schon mal von den Youngsters zeigen, wie das mit der WhatsApp Gruppe geht und wo man gute Lernvideos auf Youtube findet.

Apopo: So wird man Tischtennis Weltstar:

Wer weiß, vielleicht haben wir den nächsten Timo Boll ja schon bei uns im Training…

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